Laimnau ist ein Ortsteil der baden-württembergischen Stadt Tettnang, der zur Ortschaft Langnau gehört und im Argental liegt. Bekannt ist es vor allem durch den Campingplatz im Nebenort Badhütten. Laimnau hat rund 2080 Einwohner.
Geographie
Laimnau liegt ungefähr sechs Kilometer vom nördlichen Bodenseeufer und etwa fünf Kilometer südöstlich von Tettnang entfernt. Die Argen, deren Flussbett hier besonders ausgedehnt ist, durchfließt
das Ortsgebiet südlich des Ortskerns. Quer durch die Ortsmitte fließt der Bollenbach, der im Westen von Laimnau in die Argen mündet. Der abgesetzte Ortsteil Badhütten beherbergt einen größeren
Campingplatz, der zusammen mit einer Gastwirtschaft und einem landwirtschaftlichen Areal mit Tiergehege auch als Naherholungsgebiet dient. Von hier aus führt eine Fußgängerbrücke über die Argen
ins benachbarte Unterlangnau.
Geschichte
Mit großer Wahrscheinlichkeit war auf dem Drachenstein ein römisches Kastell. Erstmalige Niederschrift erlangte das heutige Laimnau im Jahre 769 als
„Laimnaugawilare“. Der keltische Großgrundbesitzer namens „Scalcomannus“ schenkte seinen ganzen Besitz von Laimnau, Apflau, Gießen und Oberdorf dem Schweizer Kloster St. Gallen und trat selber in
das Kloster ein. Die damalige Schenkungsurkunde in lateinischer Schrift hat eine abenteuerliche Vergangenheit. Sie wurde während des Dreißigjährigen Kriegs (1618 - 1648) von Soldaten geraubt und
nach Bremen gebracht. Die Bremer Stadtverwaltung schenkte die Urkunde nach dem Zweiten Weltkrieg dem Kloster St. Gallen zurück - zum Dank für die Hilfe am Deutschen Volk nach dem Dritten Reich
durch den Schweizer Staat. Ungefähr 600 Jahre später (1353) zählte das Dorf stolze 100 Bauwerke, dies entsprach einer ungefähren Einwohnerzahl von 200 Bürgern. Somit gehörte es zu den am
dichtesten besiedelten ländlichen Gebieten in der Region des östlichen Bodensees. 1838 wurden 467 katholische Einwohner gezählt. Laut Beschreibung des Oberamts Tettnang von 1838 wurde Laimnau
1388 vom Domkapitel Konstanz an das Spital Lindau verkauft. 1805 wurde es bayerisch, 1810 fiel es an das Königreich Württemberg. Als selbständige Gemeinde, zu der auch Apflau, Gießen,
Gitzensteig, Unterwolfertsweiler und Wiesach gehörten, war Laimnau bis 1972 beim Oberamt bzw. Landkreis Tettnang. 1834 wurde die Schule erbaut
Bildung
Laimnau beheimatet den katholischen Kindergarten St. Maria und ist auch Schulstandort. Vor kurzem schlossen sich die Argentalschule Laimnau, die GHS Obereisenbach und die Ritter-Arnold-Schule Hiltensweiler zur Schulgemeinschaft Argental zusammen. Wegen der gewachsenen Schülerzahl wurden u.a. eine Mittagskantine eingerichtet sowie neue Schulmedien zur Verfügung gestellt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Heiliger Christopherus In den Landschafts- und Naturschutzgebieten rund um die Argen betritt man eine einzigartige Naturlandschaft mit einer bemerkenswerten Tier- und Pflanzenwelt. So etwa den Tettnanger Wald oder die „eiszeitlichen Ränder des Argentals Die Argen selbst ist einer der letzten Wildwasserflüsse Baden-Württembergs, und insbesondere in den Oberläufen ist ihr natürlicher Charakter erhalten geblieben. Sehenswert ist ferner die Statue des Laimnauer Schutzpatrons Sankt Christophorus an der Laimnauer Argenbrücke. Dieses Kulturdenkmal wurde 2005 von den „Traktorfreunden vom Argental“ errichtet.
Glaubensweg
Die Seelsorgeeinheit Argental, ein Zusammenschluss der katholischen Pfarreien Goppertsweiler, Hiltensweiler, Krumbach, Laimnau, Neukirch, Obereisenbach, Tannau und Wildpoltsweiler, hat zu ihrem zehnjährigen Bestehen 2010 in den jeweiligen Orten einen Glaubensweg angelegt. An fünf verschiedenen Stationen sind in Laimnau und der Umgebung große Natursteine aufgestellt. An jedem dieser Steine ist eine Tafel mit dem Logo der Seelsorgeeinheit und einem Spruch oder Vers angebracht. Die Weglänge des Laimnauer Abschnitts beträgt 7,7 Kilometer.
Sport
Die SG Argental, 1961 unter dem Namen „Sportverein Laimnau“ gegründet, der sich 1981 mit der „Spielvereinigung Langnau“ zusammenschloss, hat Sportabteilungen für Fußball und Handball. Beiden stehen die große „Argentalhalle“ in Laimnau und die etwas kleinere Halle in Hiltensweiler zur Verfügung. Ferner verfügt die SGA (regional bekanntes Kürzel) über jeweils ein Sportgelände in Laimnau und in Langnau
Narrenzunft
Bollenbachgeist, Schrättele und Bollenbachweible 1997 gegründet, feierte die Narrenzunft Laimnau 2007 ihr 10-jähriges Jubiläum in Form eines großen Nachtumzuges. Zur Narrenzunft gehören unter anderem die bekannten Maskenfiguren Schrättele, Bollenbachgeist und Bollenbachweible.
Städtepartnerschaft
Die Städtepartnerschaft mit der kroatischen Stadt Ivanic-Grad ergab sich aus den guten Beziehungen der beiden Handballmannschaften aus Laimnau und Ivanic. Jedes Jahr findet ein Austausch statt, an dem sich eine stattliche Anzahl Bürger auf beiden Seiten rege beteiligt.
Ehrenbürger
Verena Bentele (sechsmalige Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympics)
Michael Bentele (Biathlet im deutschen Paralympics-Kader)
(Quelle: von http://de.wikipedia.org/wiki/Laimnau
– Dieser Film wurde 2019 bei der 1250-Jahr-Feier in Laimnau aufgenommen –
Und zum mitsingen, hier den Text dazu:
Das Argental-Lied:
Wenn hoch am Himmel strahlt der Sonne heller Schein
auf die Erde nieder in mein Kämmerlein.
Wenn hoch am Himmel strahlt der Sonne helles Licht
aber meine Tränen trocknen nicht.
2 x Refrain
Wir saßen oft beisammen am Sonntag Nachmittag,
sind gewandert Hand in Hand durch Berg und Tal.
Wir hörten Vogelsang und leise Winde weh’n,
alles, alles muss vorübergeh’n!
2 x Refrain
Und wenn die Abendglocken läuten um Mitternacht,
hab ich tausend mal an Dich mein Lieb gedacht!
Die Sehnsucht treibt mich hin, zu Dir, zu Dir zurück,
denn Du bist ja nur mein einz’ges Glück!
2 x Refrain
Refrain:
Oh du Argental, oh du mein Heimatland,
sehen wir uns noch ein einzig Mal?